YoungDaimler

Ein zeitintensives Hobby

Autor: felix (Seite 1 von 2)

Besser als befürchtet und schlechter als erwartet

Seit September habe ich den E220T, den 124er Kombi. Seit Mitte September bin ich dabei das Auto herzurichten.
Von Anfang an war klar, dass einiges an Arbeit auf mich zu kommt. Allerdings war ich ein wenig zu optimistisch in Hinblick auf das, was erledigt werden muss.

Die Rostlöcher

Das lässt nichts Gutes erwarten

Das erste, was ich mir vorgenommen habe waren die Rostlöcher vorne rechts und links im Motorraum. Rost haben da fast alle. Die Frage ist nur, wie stark der Rost ist. 
Beim Kauf war Rost offensichtlich. Der Kotflügel an sich war aber noch ohne Loch. Bis ich dann gestochert habe. 

Nun gut. Blöd. Aber es hilft alles nichts. Rost ist schlecht. Rostlöcher sind noch schlechter. Die verbleibenden Rostränder müssen raus. Je länger ich den Lack abgeschliffen habe, um herauszufinden, wo gutes Blech ist, desto größer wurde die Ernüchterung. 

Ich hatte mit weniger gerechnet..

Irgendwann habe ich die Karosseriesäge geschwungen und mich an das Raustrennen gemacht. Wie man sicherlich sieht, leicht planlos.

Nicht original, aber originell

Aber dicht habe ich das Loch dann doch wieder bekommen. Das Zuschneiden und Anpassen der einzelnen Blechstücke hat allerdings ewig gedauert.

Auf diesem Bild ist sogar schon Farbe drauf. Das lässt die Flicken ein bisschen weniger grauenhaft aussehen.

Die zweite Seite lief dann um einiges besser. Zum einen, habe ich versucht möglichst rechteckige Stücke herauszuschneiden, und zum anderen war ich dann auch schon wieder mit dem Schweißen vertrauter. 

Es mag vielleicht nicht allzu professionell sein, wie ich das Auto geschweißt habe, aber dafür sind die Rostschäden nun behoben.

Service & Co

In der Zeit, in der vier Liter ATF ins Getriebe laufen, kann man auch Kaffee trinken

Natürlich hatte der Kombi auch einen riesigen Wartungsstau. Der Luftfilter war schon grau. Es gab nicht mal mehr einen Zettel, wann das Motoröl zuletzt getauscht wurde und auch der letzte Automatikölwechsel war schon mehr als 100.000 km her. Die Klima hat auch gelegentlich gemüffelt. 
In diesem Zuge wurden dann nach und nach Luft- und Innenraumfilter und sämtliche Öle erneuert.
Das Differentialöl steht allerdings noch aus. Beim letzten Versuch war die Schraube unlösbar. Das kommt aber noch. 

Das Sorgenkind

Einmal komplett neu

Schon beim Kauf hat das Auto, beim Bremsen, hinten gelegentlich gequietscht. Ich dachte mir, dass das wohl mit neuen Bremsen getan sein wird. Dementsprechend habe ich neue Scheiben, Beläge und Backen besorgt und verbaut. Das hat auch alles recht gut geklappt. Alles war freigängig.
Das Problem ist aber, dass auch nach dem Bremsentausch das quietschen noch da war. Inzwischen habe ich schon einen zweiten Satz Beläge verbaut, in der Hoffnung, dass das quietschen dann aufhört. 
Hat es aber nicht. 

Noch nicht getauscht sind bisher lediglich die Bremssättel und die Bremsschläuche. Nun hat sich letzte Woche auf dem Bremsenprüfstand herausgestellt, dass die Sättel hinten wohl auch nicht mehr ganz taufrisch sind und der Sattel hinten links auch nicht mehr ganz auf macht. Nach beinahe 300.000 km kann das durchaus vorkommen und ist auch nicht weiter erstaunlich. 
Ärgerlich ist es halt. 
Die Teile sind in jedem Fall bestellt, und werden verbaut sobald ich die Zeit finde. 

Das Provisorium 

Bis Ersatz da ist, muss das halten

Oben bei den Rostlöchern hat man schon gesehen, dass der Kotflügel der Beifahrerseite seine beste Zeit hinter sich hat. Allerdings will ich nun auch nicht mit einem riesen Loch im Kotflügel rumfahren. 
Gebrauchten Ersatz habe ich bisher nicht gefunden. Ein neuer Kotflügel + Lackierung ist aktuell allerdings nicht unbedingt im Budget drin.
Deswegen muss der Winter jetzt erstmal mit diesem leicht schäbigen Panzerbandflicken überstanden werden. 

Mille Miglia, Mercedes, Schlüsse

Der Neue

Seit ich den Audi verkauft habe, war ich auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz. 
Ein Kombi sollte es werden und der Zustand sollte akzeptabel sein. Letzten Endes sollte das Auto also all das werden, was der Audi nicht war.

Was will ich haben?

Die Überlegungen gingen von Audi 80 Avant über Audi 100 Avant und BMW 5er Touring. Nur hatten alle einen riesigen Makel: Es sind keine Mercedes. Und ich wollte Mercedes fahren, einen Zweiten. 
Da habe ich mich dann also nach den üblichen, bezahlbaren Daimler T-Modellen umgesehen: S202, S124, S210 und auch mit dem Gedanken mir einen S211 anzuschaffen, habe ich gespielt. 
Das Problem an Fahrzeugen aus der Baureihe 211 war und ist, dass sie im guten Zustand mit ansprechender Ausstattung noch immer recht teuer sind. 124er Kombis sind inzwischen gefragt und steigen dementsprechend im Preis. S202 und S210 haben Rost. Viel Rost. Und sind außerdem noch nicht mal hübsch.

Ein 124er T-Modell sollte es letztendlich werden. Eigentlich steht da eine ziemlich große Motorenpalette zur Auswahl. Allerdings wollte ich in jedem Fall die KE-Jetronic umgehen, die mich schon im 190er mehrmals in den Wahnsinn getrieben hat. Bleiben die Diesel übrig, und die neueren Benzinmotoren aus der MOPF 2, also M111 und M104. Diesel fallen weg, wegen der horrenden Steuer. Bleiben die Benziner. 
Ein 200er in der großen E-Klasse? Nein. Minimum war damit der 2,2l Motor. Traumhaft, wenngleich unfassbar unnütz, wäre ein Sechszylinder.

Guter Zustand

Die Suche ging, wie schon gesagt, früh in diesem Jahr los. Ich bin mit Sicherheit 2000 km gefahren, um mir die verschiedensten S124 anzusehen. Insgesamt habe ich mindestens zehn verschiedene Autos besichtigt. Angerufen habe ich bei locker drei mal so vielen.


Es waren mehrere in “wirklich gutem Zustand” dabei. Auch “rostfreie” habe ich natürlich angeschaut. Dass rostfrei dann aber bedeutet, dass von vier Wagenheberaufnahmen nur noch eine einzige da ist, war in einem Fall weniger tragisch:


“Sind ja keine tragenden Teile.”

Verkäufer eines “rostfreien” Kombinationskraftwagens. 

Vom Rostloch im Dom vorne rechts wusste er auch nichts. 
Das irritierende dabei war aber, dass dieses Fahrzeug frischen Tüv hatte. 

Kaufentscheidung

Ginge es nach meinem “Ja, ich kaufe das Auto!”, hätte ich nun drei verschiedene T-Modelle. Aber zwei davon sind es nicht geworden: 

  • Einen blauen 220er, einige Rostlöcher aber ein wirklich guter Allgemeinzustand. Allerdings hatte dann jemand im Nachhinein noch 300€ mehr geboten, und somit war dieser dann verkauft. Nur nicht an mich. Der Grund, warum ich nicht direkt zugesagt hatte, sondern mir noch eine kurze Bedenkzeit genehmigt habe, war eine durchgerostete Hinterachsaufnahme
  • Einen blauen 280er, ziemlich durchgeschweißt, Tauschmotor, sehr gut ausgestattet. Leider wollte ihn der Verkäufer, als wir telefonisch einen Termin zur Besichtigung ausmachen wollten, doch nicht mehr verkaufen. 

Den dritten wollte ich dann auch nur bedingt anschauen. Er stand gute 250 km weit weg, in Hessen. Die Anzeige war zwar mäßig, das Telefonat dafür umso besser. Es wurde bereits einiges erneuert: Die Zylinderkopfdichtung, die Vorderachse zum Teil, die Bulleneier, die Windschutzscheibe und alle Scheiben hinter der C-Säule wurden bereits ausgebaut, die Rahmen entrostet und beim Zusammenbau wurden frische Dichtungen verwendet. Ganz leichte Anrostungen haben die Seitenscheibenrahmen zwar, aber das war noch im Rahmen. 
Auch die Mängel, die dieser Kombi hat sind übersichtlich: Vorne Rechts und Links sind Rostlöcher hinter den Scheinwerfern. Der Kotflügel vorne rechts ist durchgerostet, die Stoßstangen etwas lädiert.

Aufbruch

Also wieder eine Besichtigung abgemacht, für “in drei Stunden bin ich ungefähr da, fahre direkt los.” 
Kurz nach der Abfahrt, noch nicht mal auf der Autobahn, werde ich vom Verkäufer angerufen, der mir dann gesteht, dass er den Fahrzeugbrief nicht findet, er aber weiter sucht und sich bei mir meldet, sobald er erfolgreich ist. 
Ich bin nicht davon ausgegangen, noch einmal von ihm zu hören. Aber eine knappe Stunde später, werde ich wieder vom Verkäufer angerufen, ob ich nicht doch noch kommen will, er hätte den Brief gefunden. 

Die Strecke habe ich selbstverständlich im 190er zurückgelegt.
Die Besichtigung lief dann aber ziemlich gut. Ich hatte nicht mal einen sonderlich guten Standpunkt zum Verhandeln, das Auto war fast exakt wie in der Anzeige und am Telefon beschrieben. 
Ein wenig Verhandlungsspielraum war zum Glück noch, sodass ich mein selbst gesetztes Budget nicht mal komplett ausreizen musste. Was auch gut ist, denn ein wenig Arbeit ist an dem Auto noch dran.

S124, W201
Der Neue und der Alte

Meine neueste automobile Errungenschaft wurde am 1.9.2018 ein Mercedes Benz E220T, der im Januar 1996 das erste mal zugelassen wurde. Er ist also einer der letzten S124. In den seinen 22 Jahren hat dieses Fahrzeug 275.000 km zurück gelegt. 
Ausgestattet ist er auch recht gut: Schiebedach, 4x Efh, Klima, ASD, Automatik, MAL, Doppelairbag und eine abnehmbare Anhängerkupplung.

Was ist zu tun?

Der 124er hat ein paar Rostschäden. Soll heißen, der Kotflügel vorne rechts ist durchgerostet. Da muss auf kurz oder lang ein neuer her. Dann ist das Auto auch noch im Motorraum, an den üblichen stellen hinter den Scheinwerfern ziemlich kross und krümelig. Die Wagenheberaufnahmen sind zwar angerostet, aber NOCH fest. Wann die kommen ist fraglich, aber sie werden kommen.
 Außerdem ist der Motorkabelbaum noch der originale. Einige der Kabel sind da schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Dementsprechend wird das eine andere größere Sache werden.
Die Bremsen quietschen ein wenig. Die Scheibenwaschanlage braucht auch Arbeit: Vorne leckt der Wassertank und hinten der Schlauch in der C-Säule. TÜV hat er noch bis Februar 2019, aber mein Plan ist, ihn auf jeden Fall vor dem Winter tüvfertig zu haben. 

Ansonsten ist natürlich ein kompletter Service mit Filtern und Ölen von vorne bis hinten notwendig.
Andere Kleinigkeiten sind, dass ein Scheinwerfer blind ist, und getauscht werden muss. Einer der Vorbesitzer hat, statt die Hirschmann Automatikantenne zu reparieren, eine Dachantenne montiert und leider durch das Dach gebohrt. 

Aber nun ein paar Bilder:

Mit dem 300 SL zur 1000 Miglia

Die 1000 Miglia.
Zwischen 1927 und 1957 war sie ein Rennen von Brescia nach Rom und zurück. Doch dann wurde sie aus verschiedenen Gründen eingestellt. Einer der Gründe war wohl das, mit der fortschreitenden Technik, ansteigende Verletzungs- und Tötungsrisiko.
1977 wird das Rennen dann wieder neu aufgelegt. Nur nicht mehr als Rennen, sondern viel mehr als die erste Oldtimerrallye.
Auch heute noch fahren ausschließlich die Fahrzeuge in der klassischen Wertung, die auch schon 1957 hätten mitfahren können.

Als die 1000 Miglia im letzten Jahr lief, haben Niklas und ich beschlossen, 2018 vor Ort zu sein, wenn die Rallye wieder läuft. Und diesen Plan haben wir auch umgesetzt.
Die Wahl des passenden Fahrzeugs zu diesem Anlass war nicht sonderlich schwer. Niklas hat die Möglichkeit, gelegentlich einen 129er 300SL – 24 bewegen zu können und in Hinblick auf die mitfahrenden W198 300S, war es natürlich notwendig ebenfalls mit einem SL anzureisen.
Mittwoch früh um sechs Uhr hat er mich abgeholt und wir sind nach Italien aufgebrochen. Die Fahrt an sich war, abgesehen von den Unmengen an Regen, die wir in Deutschland einfach nicht abschütteln konnten, absolut entspannt und problemlos. Und bis auf zwei kürzere Stauaufenthalte, haben wir auch kaum Zeit verloren.

Mittwoch

Der Startschuss zur 1000 Miglia fiel um 14:30 Uhr. Da sind wir gerade von unserem Schlafplatz in Colombare ins ungefähr 40 Kilometer entfernte Brescia aufgebrochen. Gegen 15:30 war dann das Auto in Brescia geparkt, wir bereits in der Stadt und Teilnehmer hatten wir auch schon gesehen.
Die Route, die die Fahrer durch die Stadt genommen haben, sind wir rückwärts gelaufen. Die Autos kamen uns dementsprechend entgegen. Von Zeit zu Zeit haben wir unseren Standpunkt gewechselt, als wir jedoch nach mehreren Stunden dann am Startpunkt angekommen sind, war dort der Abbau schon im vollen Gange. Aber mei, gesehen haben wir trotzdem einiges.

Donnerstag bis Freitag

Den Rallyeteilnehmern hinter her zu fahren, wäre natürlich ziemlich cool gewesen. Aber auch sehr stressig und anstrengend. Weil aber ja alle Autos wieder zurück nach Brescia kommen, haben wir uns dazu entschieden, die Tage am Gardasee zu verbringen. Mit Espresso, Eis oder Pizza in der Sonne sitzend, geht die Zeit auch gut rum.

Samstag

Die ersten Fahrzeuge der eigentlichen 1000 Miglia hätten planmäßig um 16 Uhr ankommen sollen, gegen 15:30 Uhr waren wir erstaunlich pünktlich in der Viale Venezia am Zielpunkt. Unsere Plätze waren nicht ideal, das Wetter anfangs auch nicht und die Fahrer waren weit weniger pünktlich als wir.
Gegen 17 Uhr sind dann die ersten angekommen. Unsere Plätze waren aber immer noch nicht ideal, aber zumindest haben wir etwas gesehen.
Nach ungefähr 50 Autos haben wir uns auf die Suche nach besseren Plätzen begeben, mit dem Gedanken im Kopf, dass die Route mit Sicherheit nochmal durch die Stadt geht.
Ist sie aber nicht.
Gelegentlich haben wir dann zwar noch einen Pulk an Autos, von der Polizia Locale eskoriert, an uns vorbei preschen sehen, aber ganz zufriedenstellend war der Zieleinlauf dann daher nicht.
Zumindest wissen wir das jetzt für das nächste mal.

Hat es sich trotzdem gelohnt?

Ja. Definitiv hat sich der Ausflug gelohnt. Es ist faszinierend derart alte Autos, die ansonsten nur in Museen oder auf Bildern zu sehen sind, zu erleben.
Der Klang, der Geruch, die Optik im “Renneinsatz.”
Zimperlich gefahren wurden die Autos, nachdem was wir gesehen haben, nämlich auch nicht.
Um das kulturell und pädagogisch wertvoll auszudrücken, könnte man von erlebter Geschichte reden. Aber das klingt grauenhaft.

Der Gedanke, diesen Ausflug im nächsten Jahr zu wiederholen, existiert bereits.
Wie dieser Gedanke dann umgesetzt wird, wird sich zeigen.

 

w201

Ich wollte, hab aber nicht – Eine Zusammenfassung

Seit etwas mehr als einem Monat scheuche ich den Daimler wieder durch die Gegend. Ursprünglich hatte ich geplant zumindest einen Beitrag über die überholte Vorderachse zu schreiben, der war halb fertig. Dann kamen aber einige Verpflichtungen dazwischen, sodass der Beitrag halbfertig geblieben ist.
Da inzwischen auch mehr passiert ist als “nur” eine teilüberholte Vorderachse, folgt hier jetzt eine kurze Zusammenfassung des letzten Monats, der gefühlt viel länger war als nur ein Monat.

Die Vorderachse

Zum einen, gab es wie schon erwähnt, vor dem Saisonstart neue Querlenker, Domlager und Stabigummis für die Vorderachse. Der Tausch lief auch fast problemlos.

youngdaimler, Erhaltung

Der störrische Querlenker, nachdem er verloren hat.

Das einzige Problem, mit dem ich zu kämpfen hatte, war eine der Querlenkerschrauben. Das hat mich einen Tag gekostet.
Ich habe probiert die Schraube durch zu flexen. Aber das war in etwas so effektiv, wie der Versuch sie aufzuschrauben. Ich hatte keinen Platz, um die Flex ordentlich anzusetzen.
Bei der Werkstatt meines Vertrauens habe ich mir dann noch am Samstagabend eine Karosseriesäge organisiert, sodass ich dann am Sonntag den Tausch beenden konnte.
Weil ein bisschen Blödsinn natürlich auch notwendig ist, habe ich mir auch noch die dünnsten Federunterlagen rund rum besorgt und diese verbaut. An er Vorderachse ist das Auto jetzt wirklich merklich tiefer, schließlich waren vorher größten Verbaut. An der Hinterachse war der Sprung von zwei auf eine Noppe nicht so drastisch.

Neu

Das neue Emblem.

Außerdem habe ich das Emblem auf dem Kühlergrill ausgetauscht, da beim Verbauten der Lorbeerkranz nicht mehr blau hinterlegt war, wohl eine Alterserscheinung. Das hatte mich in meiner Spießigkeit gestört und deswegen kam das Teil neu.

 

Die Spiegel

Außenspiegel 190e

Die überholten, im Vergleich zu den gealterten Spiegeln

An den Außenspiegeln hat man dem 201 auch angesehen, dass er Zeit seines Lebens auf der Straße stand. Die Farbe war ausgeblichen und zu großen Teilen abgeblättert.
Auf dem Schrottplatz habe ich dann zufällig einen anderen 190er gefunden: ein weinroter 2.5D mit unter 200.000 km auf dem Tacho. Die Spiegel sahen noch brauchbarer aus, als die meinigen. Für 35€ gingen sie in meinen Besitz über.
Nach weiteren 30€ für Farbe und einigen Nerven beim Zerlegen, Lackieren und Zusammenbau, sahen die Spiegel um längen besser aus.
Mit den frischen Spiegeln, wirkt das Auto direkt wertiger.

Die Türgriffe

Ein weiteres Problem haben die Türgriffe dargestellt. Die waren moosig, weiß und

Verbaut sind die “neuen”. In der Hand halte ich das Original. Der Unterschied ist riesig.

einfach nur hässlich. Am bereits genannten, verschrotteten 190er waren diese aber auch noch gut. Ich habe mich also noch einmal auf den Weg dort hin gemacht, um mir die Griffe unter den Nagel zu reißen.
Und es hat funktioniert. Zusätzlich zu den Griffen, habe ich mir noch die Schlösser, bis auf das Zündschloss, ausgebaut. Mit den zugehörigen Schlüsseln.
Der Vorteil davon? Jetzt habe ich einen Ersatzschlüssel für die Türen. Mein Zündschlüssel ist schon immer ein anderer, und bisher hatte ich nur einen einzigen Schlüssel für die Türen.

 

Und während ein Teil der Anbauteile immer besser wird, wird die Haube immer schlechter. Das Auto zieht Idioten an, wie Erdbeerkuchen die Bienen.
Neulich ist mir aufgefallen, dass sich jemand auf die Motorhaube gesetzt hat, eventuell sogar drauf gestanden war, trotz Tiefgaragenstellplatz.
Es werden immer mehr Kratzer auf der Haube und den Kotflügeloberkanten.
Zumindest der Stern wurde noch nie abgerissen.

Soweit zum momentanen IST-Zustand.

Und: Der Audi ist verkauft. Er ging für weniger Geld weg, als ich ursprünglich bezahlt habe. Von den Investitionen will ich garnicht anfangen, aber der Audi hat sein Geld definitiv verdient und ich hatte viel Spaß mit dem Auto.

 

 

Verkauft.

Die Vernunft hat gesiegt.

An dem Auto waren einfach zu viele Mängel,die eine Reparatur für mich unrentabel machten.
Ein kleiner Auszug aus meiner selbstverfassten Mängelliste:

  • Das Getriebe ist unerträglich laut
  • Die Bremsen sind vollkommen verschlissen
  • Das Fahrwerk ist nicht eingetragen und nicht eintragbar
  • Der Motor ist zu heiß geworden
  • Die Fahrertür war teilweise nur mit Gewalt auf und zu zubekommen

Außerdem stand ohnehin fest, dass das Auto verkauft werden soll.
Da der allgemeine Zustand mehr als schlecht war, war der vernünftigste Weg, das Auto im Ist-Zustand abzustoßen.

Der rammelige, aber zuverlässige, Audi 80 ging deshalb für 100€ in den Export.

W201 Abholung

Daimler Abholung

11. März 2018. Das Wetter war gut, sogar die Sonne hat geschienen.
Der Tag, auf den ich seit dem 1.11.2017 wartete.
Je länger ich warten musste, desto heißer wurde ich darauf, endlich wieder den Babybenz nach Hause zu holen.
Nach einigen Telefonaten, um einen Anhänger zu organisieren, um mit meinem Stellplatzvermieter eine Uhrzeit abzuklären und letzen Endes auch um Gesellschaft und Hilfe für den Tag zu haben, waren die Rahmenbedingungen gesetzt.

Nach dem Aufstehen und einem obligatorischen Kaffee, ging es an das Zusammenpacken aller vermeintlich notwendigen Werkzeuge und Helferlein.
Also Standards wie beispielsweise Starthilfekabel, meine Werkzeugtasche und ein wenig Öl und Kühlwasser.
Das Auto stand zwar nur ein halbes Jahr, ist aber letztendlich doch alt. Man weiß also nie, was passiert.

Das Auto war gepackt, Begleitung da, los ging es.
Als erstes Ziel stand Weiler auf dem Plan, zum Anhänger und Spanngurte abholen, danach weiter zum Daimler.

Nun  ja, das Tor der Scheune stand offen. Ich habe das Auto gesehen und wusste direkt, warum ich mich so auf das Fahrzeug gefreut habe.
Mal fix die Batterie angeklemmt und ein paar Mal die Benzinpumpe laufen lassen.

Das Auto läuft. Wie ne eins. Was anderes war ja auch eigentlich nicht zu erwarten.

190e Sommerauto

Der 190er. Kurz vor der Abfahrt

Danach haben wir den Benz dann fix aufgeladen und verzurrt. Nachdem das erledigt war, ging es dann zurück nach Hause. Dort steht das Auto seit Sonntag vor der Garage und wartet auf das, was noch kommt.

Konkret wird das sein:
Ab morgen, 17.3., werde ich mich unter den Daimler klemmen und die Vorderachse weitestgehend überholen. Das heißt neue Querlenker samt Buchsen und Traggelenk, neue Domlager, neue Stabigummis. Bis Sonntag muss das erledigt sein.
Desweiteren bekommt er eine neue Plakette für den Kühlergrill, bei der aktuellen ist der Lorbeerkranz leider nicht mehr blau hinterlegt. Und im Innenraum wird der Teppich unter der Mittelkonsole ausgetauscht. Durch Zufall habe ich einen in sehr gutem Zustand für günstiges Geld aufgetrieben. Das Problem am aktuellen ist, dass dieser krumm wie eine Banane ist.

Und der Audi?
Der macht zwar keine Zicken, ist aber langsam fertig mit der Welt. Dementsprechend werde ich ihn in den nächsten Tagen inserieren und entweder ganz oder in Teilen verkaufen. Der Rest wandert dann einfach auf den Schrott.

 

Zahnriemen, die ersten Tage und nötige Reparaturen am Audi

Am 27.10. war ich den Zahnriemen am Audi tauschen. Mein erstes Mal. Es hat wirklich ewig gedauert, aber das Auto läuft noch. Und das sogar viel ruhiger als vorher. Der Wechsel war bitter nötig. Der alte Zahnriemen war schon rissig. Ein Riemenriss ist bei dem Motor zwar nur ärgerlich und nicht fatal, der Motor vom Audi ist ein Freiläufer, aber lieber tausche ich den Riemen in Ruhe, als dass ich mich am Straßenrand damit herumschlagen muss.

Winterpause W201

Der Winterstellplatz

Inzwischen bin ich seit fünf Tagen im Audi unterwegs. Am 31.10. habe ich den Daimler in sein Winterlager gebracht und mich verabschiedet.

Die erste Fahrt mit den Winterautos.

 

 

 

Die erste Fahrt am 1.11. war…ernüchternd. Bergauf zieht das Auto garnicht. Auf der Ebenen geht es. Dazu der unchristlich laute Auspuff, die ausgeschlagenen Domlager und das daraus resultierende Poltern. Ne. So geht das echt nicht. Irgendwie hatte ich das Auto garnicht so ranzig in Erinnerung.  Als das nebenstehende Foto entstanden ist, war ich mir nicht sicher ob ich lachen oder weinen soll. Fünf Monate mit dem Auto überleben? Wird schwer. Zu allem Überfluss wirkte es als wäre die Bremse vorne links fest gemockt. Und das Audi 80 Problem mit dem kaputten Heckdeckelkabelbaum war gefühlt auch schlimmer geworden.

Schon nach einem Tag, am 2.11., hatte ich die Schnauze voll vom kaputten Auspuff und den sporadisch funktionierenden Kennzeichenleuchten. Am Freitag bin ich dann der Vorlesung fern geblieben und habe mir stattdessen den Audi vorgenommen.

Audi 80 B3

Das Gute: Durch das Ruß konnte ich die Löcher leicht finden.

Der Auspuff war die erste Baustelle. Vor mir hatte schon jemand versucht den Flansch dicht zu bekommen. Es wurde planlos dran herum geschweißt und, da das nicht erfolgreich war, alles mit Auspuffkit verschmiert. Ich selbst schweiße weder gut, noch mit Plan. Aber zumindest tritt der gewollte Effekt ein. Nach wildem Stochern und Hämmern, um die Dichtpaste vom Flansch zu bekommen, ist mir einiges bewusst geworden: Der Flansch ist Müll, eigentlich müsste ein neuer ran und zum schweißen kommt man aufgrund vorheriger “Reparaturen” auch nicht wirklich gut hin.
Letzten Endes habe ich dann so gut ich konnte die Löcher geschweißt und die letzten Undichtigkeiten wieder mit Auspuffkit abgedichtet. Anders wäre der Flansch nie mehr dicht geworden. Sobald diese Stelle wieder undicht wird kommt der Flansch raus und ein Rohr rein. Dann sollte auf ewig Ruhe sein.

Problem 2: Die Kennzeichenbeleuchtung. Diese funktioniert nur gelegentlich und das hängt davon ab, wie oft der Kofferraum auf und zu gemacht wurde. Alltagstauglich ist das nicht unbedingt. Nachdem ich das Kabel zum Kofferraumdeckel geöffnet hatte, war mir auch klar warum:

Audi 80 B3

Ohne Kabel fließt auch kein Strom.

Sieben einzelne Leitungen, von denen nur eine einzige nicht durchtrennt war. Nach einer Stunde Löten waren sämtliche Kabel wieder verbunden. Die Kennzeichenbeleuchtung funktioniert wieder zuverlässig und sogar die Rückfahrscheinwerfer leuchten wieder.

Am Samstag ging es am Audi weiter . Die Quertraverse hing nur noch an zwei Schrauben. Eigentlich sollte sie mit sechs Schrauben befestigt sein. Die Scheinwerfer leuchteten irgendwo hin und die Leiste unter diesen stand an den Rändern ab.
Die Front war schnell zerlegt. Die, durch einen Unfall vor meiner Zeit verbogene, Quertraverse konnte ich dann dank Hammer, Brechstange und Kumpel wieder ordentlich verschrauben.
An die Enden der Scheinwerferleiste habe ich jeweils eine Schraube gepunktet, um sie ordentlich verbauen zu können. Durch das Schweißen ist der Lack verbrannt, das Problem war dann mit etwas schwarzem Lack auf der gesamten Leiste behoben.
Während der Lack getrocknet ist, habe ich mich den Scheinwerferaufnahmen zugewandt. Verbogen. Mit einem Hammer und etwas Holz konnte ich das Blech dann so bearbeiten, dass der Scheinwerfer jetzt fast bündig mit dem Kühlergrill sitzt. Vorher war das nicht einmal ansatzweise so.

Audi 80 B3

Fazit: Nicht ideal, aber besser als vorher.

Das Auto wird niemals einen Schönheitspreis gewinnen. Ich bezweifle sogar, dass das Auto das nächste Jahr überleben wird. Was ich aber mit ziemlicher Sicherheit sagen kann ist, dass mein Audi 80 wahrscheinlich der verhätschelste Müllhaufen auf der ganzen Welt ist.

 

Winterkarre Audi 80

Etz Horch amol her

Der Benz läuft ganz unauffällig im Alltag. Das ist ganz prinzipiell gut. Jedoch lässt sich darüber nur wenig erzählen.
Aber das ist gerade zweitrangig, da der Mercedes in 14 Tagen ohnehin in die Winterpause geht.
Anders gesagt, ich habe noch zwei Wochen Zeit um den Haufen Audi, der sich noch immer in meinem Besitz befindet, verkehrstauglich und -sicher zu bekommen.

Vergangenen Freitag ging es damit los.
Und zwar mit Teilen, die ich mir schon 2016 angeschafft hatte. Bremsschläuche für die Vorderachse und eine Auspuffschelle.

Dass ich den letzten Winter mit den alten Bremsschläuchen auf mich genommen habe, ist eigentlich grob fahrlässig.

Ganz fit ist der auch nicht mehr

Aus diesem Grund habe ich diese als erstes in Angriff genommen.
Ging fix und viel problemloser als erwartet. Weder habe ich Bremsleitungen abgerissen, noch Sechskante rund gelutscht. Erstaunlicherweise gingen sämtliche Verschraubungen mit relativ geringem Aufwand auf.

 

 

 

Die verbaute Auspuffschelle erfüllte auch nur noch Deko-Zwecke. Sie war rostig. So rostig, dass ich die Schelle mit einer Wasserpumpenzange einfach abreißen konnte.  Und da ich mich ohnehin am Auspuff zu schaffen machte, habe ich mir noch den Mittelschalldämpfer vorgenommen. Dieser war leider auch ein Rostopfer.

Audi 80 Radlager

Rostig Rot

Das Radlager hinten rechts war schon zum Kaufzeitpunkt über den Jordan gegangen und hat gewummert. 4000 Kilometer über, im wahrsten Sinne, Stock und Stein waren aber kein Problem.
Faszinierend finde ich wie rostbraun das Fett rund um die Lager war.
Inzwischen ist ein neues verbaut.

 

 

 

Leider ist der Flansch zwischen Kat und Hosenrohr schon ziemlich am Ende und bläst ab. Wie und ob ich das flicken werde weiß ich noch nicht.
Vermutlich werde ich das Auto aber nach dem Winter weg geben. Ein bisschen mehr Leistung reizt mich nämlich doch.

Ein Zahnriemenwechsel sowie neue Stützlager sind nötig, ein Wasserflansch am Block ist leicht undicht und die Hydrostößel tackern nach der Standzeit. Wobei ich guter Dinge bin, dass sich das legt, sobald der Motor ein- zweimal auf Betriebstemperatur gekommen ist.
Übernächste Woche beginne ich mit dem Zahnriemenwechsel.

Neue Stützlager sind auch schon bestellt. Und wenn ich die Federbeine ohnehin ausgebaut habe, muss ich das nutzen um mir neuen Blödsinn in den Audi einzubauen:

Sportfahrwerk Audi 80

H&R, 40mm tiefer als Serie

 

 

 

 

 

Wenn aus kleinen Ideen ewige Fummeleien werden

Ursprünglich war ich der Meinung, dass es ja kein großer Aufwand sein kann, die Positionen der Rücklichter und der Bremslichter zu tauschen. Die Kabel umlöten, die Birnchen tauschen, fertig ist der Rückleuchtenumbau.
Aber nein. Selbst wenn das geklappt hätte, dann hätte ich spätestens bei der zweiten Rückleuchte bemerkt, dass ich mir das löten hätte sparen können. Die Stecker für die Rückleuchten lassen sich nämlich öffnen und die Pins beliebig versetzen. Oder ich hätte einfach die Masse-Leiste auf den Lampenträgern abbauen und die Kontakte der Birnen tauschen können.

„Mal eben” die Rücklichter umbauen war aber nicht. Das erste Problem waren die 21W Bremslichtbirnen. Diese passen aufgrund des Reflektors im Rücklichtglas nicht in das eigentliche Rücklicht, sie sind zu groß. Die Rücklichtbirnen sind um einiges kleiner.
Der Versuch mit LED Birnen eine fürs Bremslicht ausreichende Helligkeit zu bekommen, ist komplett schief gegangen. Es wirkte irgendwie… kaputt.

Mit Zweifadenbirnen schien das ganze aber noch realisierbar. Über eBay waren dann auch schnell passende Fassungen besorgt. Nur war dann irgendwie die Motivation verflogen, sich die Lösung zu überlegen.
Als ich sie wiedergefunden habe war der Umbau relativ zügig vollzogen.

Rücklicht W201

Die Masseleiste ist abgebaut

Nachdem ich die Masseleiste ausgeklipst habe war alles gut zugänglich und das Loch durch das ich die Fassung stecken wollte bereit zum aufbohren. Mangels passendem Bohrer, das heimische Bohrersortiment kommt bei 12mm an seine Grenzen, war die Lösung, die Bohrung groß zu senken. Das ist zwar nicht sonderlich professionell, dafür sieht es sauber aus und hat funktioniert.

Durch die vielen fehlgeschlagenen Versuche habe ich gewusst welche Kabel ich

Probestecken.

benötige. Lediglich die Belegung der Fassung beziehungsweise der Birne musste ich noch heraus messen. Aber auch das ging fix. Nachdem samtliche Kabel passend verlötet waren, ging es ans anprobieren.

 

Passt soweit.
Um die Kabel aus der Fassung ordentlich zu verstauen habe ich zwei Löcher in den Lampenträger gebohrt und die Kabel in einer Schlaufe erst aus, und dann wieder in den Träger gelegt. Anders ging es leider nicht.
Zur Fixierung der Fassung fiel die Wahl auf einfachen Heißkleber. Schrauben hätten mich zu sehr gestört, da sie vom Kofferraum aus stärker zu sehen gewesen wären als die kleine Kabelschlaufe.

Der Umbau ist fertig.

Nach dem montieren der Masseleiste, ist der Umbau relativ unauffällig. Was auch ein Teil-Ziel war, da ich das Originalaussehen so weit es geht behalten möchte.

 

 

 

 

Hier zum Vergleich:

Die Idee für den Rückleuchtenumbau entstand bei einem nächtlichen Gespräch. Hierbei kamen wir zu dem Schluss, dass die 190er durch die weit innenliegenden Rücklichter, im dunklen, sehr schmal wirken.
Sinnvoll ist der Umbau keinesfalls. Aber Spaß hat er gemacht und ich bin mit dem akuellen Aussehen zufrieden.

Urlaubsplanung in Scherben

Es gibt Tage, die laufen einfach nicht. Häufig sind das Montage. Andere Tage fangen schlecht an, treten dir dann ins Gesicht und dann, obwohl alle Hoffnung verloren scheint, werden sie doch noch um längen besser als es denkbar war.

Vorige Woche, Mittwoch, war geplant nach Italien zu fahren, mit dem Daimler. Am Dienstag, einen Tag vor der geplanten Abreise, ich, gerade auf dem Weg zur Arbeit, gehe in die, normalerweise, abgesperrte Tiefgarage des Studentenwohnheims und wundere mich über die ungewohnte Maserung des Fensters in der Fahrertür.
Blöd nur, dass das keine Maserung sondern ein Einbruch war.

Das Fenster ist hier schon komplett herausgebrochen.

Warum mein Auto zum Opfer fiel weiß ich nicht.
Direkt daneben steht ein Golf 6, ein A6, ein paar unabgesperrte Fahrräder, Motorräder, ein 320d, aber es muss den 190er treffen. Aus dem dann ein popeliger USB Stick geklaut worden ist. Nicht mal mit mit weltbewegenden Dokumenten drauf, keine Kontodaten, keine Passwörter, nur Musik.

Der Polizei habe ich das selbstverständlich gemeldet. Es wurde alles aufgenommen und fotografiert. Nur dass ein Verantwortlicher gefunden wird ist natürlich unwahrscheinlich. Auch auf dem Schaden bleibe ich sitzen. Die Teilkasko greift erst bei Schäden über 150€
Ein Ersatzfenster, Grünglas, noch am selben Tag aufzutreiben und einzubauen ist genauso unwahrscheinlich.

Im Umkreis weiß ich von vier Schrottplätzen, beziehungsweise von Gebrauchtteilehändlern.
Einer hat keinerlei Teile für mein Auto, er konzentriert sich eher auf neuere Altautos.
Der am weitesten entfernte hat seinen Bestand online aufgelistet. Im Onlinekatalog gibt es Scheiben, aber leider bloß Klarglas. Und 40€ für eine gebrauchte, farblich nicht passende Scheibe? Nö, aber immerhin die Fahrt dorthin gespart.
In Schwabach auf dem Schrottplatz steht ein weißer 190er mit blauer Innenausstattung. Und die Scheiben haben einen leichten blauton. Für 25€ aber immerhin als Notlösung für den Urlaub okay.
Bei dem Nürnberger Gebrauchtteilehändler fliegen ganz hinten, in der „VW- STRASSE”  ein paar Türen von 124ern und 201ern rum. Und nachdem ich mein Stückchen Papier hinter mehrere Fenster gehalten habe und mich seelisch schon auf ein einzelnes Klarglasfenster vorbereitet hatte, habe ich mein neues grünes Seitenfenster gefunden.

Der Ausbau der „Scheibe” ist kein großer Aufwand mehr gewesen. Lag ja am Morgen fast komplett neben dem Auto.
Türverkleidung weg, Türfolie weg, Fensterschachtdichtungen raus popeln und diese von Scherben befreien, Schraube an der Fensterschiene auf, ein wenig hin und her gerüttelt und ich hatte die Schiene, in der die Scheibe bis vor kurzem befestigt war, in der Hand.

Das neue alte Fahrerfenster war nach einer Reinigung auch einbaubereit.
Erstaunlicherweise lief der Einbau weitestgehend problemlos ab. Eventuell sogar zu leicht. Das könnte daran liegen, dass ich das Führungsgleitstück vom Fenster nicht verbaut habe. Das war nämlich unter einem Haufen Glasbrösel dreigeteilt in der Tür. Reparabel war das Plastikteil leider auch nicht, dafür bei Mercedes für knappe 10€ lieferbar.

Durch den Glasschaden musste der Urlaub verschoben werden, durch das Glück bei der Ersatzteilbeschaffung jedoch nur um einen Tag.
Auf diesen mehr als 1500 Kilometern lief der Daimler absolut problemlos, eine nette Überraschung war der verführerisch geringe Verbrauch von unter sieben Litern.
Der Plan war, das Führungsstück noch in Italien nachträglich einzubauen. Aber es hat mich dann doch mehr gereizt, mich im Meer aufzuhalten als mich mit dem Fenster rumzuschlagen.
Wie das mit den Provisorien ist, wissen wir alle..

 

 

 

 

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